Geschichte

Im Spätwinter des Jahres 1924 erschien in der Ansbacher Tageszeitung ein Aufruf zur Gründung eines Fischereivereins für den Raum Ansbach. Am 27.03.1924 kamen 15 Gleichgesinnte diesem Aufruf nach und trafen sich in der Gaststätte „Goldene Eichel“ . In den folgenden Wochen wurde eine Satzung erarbeitet und am 18.05.1924 manifestiert. Der Verein wurde dann am 02.06.1924 gegründet und erhielt den Namen „Anglerbund Ansbach e.V.“. Vereinssitz war Ansbach. Zum 1. Vorsitzenden wurde der Buchbindereibesitzer Josef Gebhardt gewählt. Er leitete bis 1945 zusammen mit dem 2. Vorsitzenden Dr. Reinhard Lutz die Geschicke des Vereins.

 
1. Vorsitzender Josef Gebhardt (+ 1946)

Bereits im Juni 1924 konnte ein Fischereirecht an der Wieseth gepachtet werden und im folgenden Herbst kamen weitere an der Altmühl und der Fränkischen Rezat dazu. Die Mitgliederzahl stieg ebenfalls ständig an. So verdoppelte sie sich fast in den Jahren 1925 bis 1926 von 15 auf 29 Mitglieder und erreichte 1933 die Zahl 48. Bis 1935 waren es dann 66 Mitglieder, die dem Verein Leben verliehen. Im Jahre 1937 erlebte der Verein seine erste merkliche Zäsur. Der Vereinsvorsitzende wurde in „Vereinsführer“ umbenannt. Mit der Eingliederung des Anglerbundes Ansbach e.V. in den „Reichsverband deutscher Sportangler“ hatte die Eigenständigkeit ihr Ende gefunden. Aufzeichnungen über die Folgezeit sind nicht mehr auffindbar. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges begann das Vereinsleben immer mehr zu verkümmern und kam infolge der Kriegswirren fast völlig zum Erliegen.


Ab dem 15.12.1946 sind dann erstmals wieder Aufzeichnungen nachweisbar. 38 Mitglieder, die den Krieg überstanden hatten, beschlossen, den Verein wieder aufleben zu lassen. Am 12.01.1949 wurde Otto Stetter zum 1. Vorsitzenden gewählt. Ihm stand Georg Stamminger als 2. Vorsitzender zur Seite. Die neue Vorstandschaft bemühte sich erfolgreich um die Anpachtung von weiteren Fischereirechten an der Altmühl, Rezat, Wieseth und Wörnitz.


1. Vorsitzener Otto Stetter (+ 1970)

Das hatte zur Folge, dass durch das vergrößerte Angebot an Fischgewässern auch die Mitgliederzahl ständig stieg. Im Jahre 1956 wurde sie mit 101 Mitgliedern erstmals dreistellig. 1968 wurden mit 210 Mitgliedern und 1971 mit 301 Mitgliedern weitere Meilensteine in der Vereinsgeschichte erreicht.


Nach dem Tod des 1. Vorsitzenden Otto Stetter im Jahre 1970 wurde Richard Messerschmidt, der bereits seit 1962 das Amt des 2. Vorsitzenden inne hatte, zum 1. Vorsitzenden gewählt. Bis 1997 lenkte er die Geschicke des Vereins, unterstützt von den 2. Vorsitzenden Hans Metzner (bis 1987) und Heinrich Zimmermann (ab 1987). Die „Ära Messerschmidt“ war geprägt von außerordentlichem Wachstum. Zum 50jährigen Bestehen des Anglerbundes Ansbach im Jahr 1974 war die Mitgliederzahl auf 439 gestiegen. Sie erhöhte sich ständig, so dass zum Ende der Vorstandschaft von Richard Messerschmidt im Jahr 1997 mit 1255 Mitgliedern der vorläufige Höhepunkt erreicht war. Die Entwicklung der Mitgliederzahlen konnte im Rahmen einer zielstrebigen und verantwortungsvollen Vereinspolitik nur dadurch erreicht werden, dass eine Mehrung der Vereinsgewässer durch Anpachtung bzw. Ankauf vorausging. Zum Ende seiner Amtszeit standen den Mitgliedern 19 km Altmühl, 8 km Sulzach, 35 km Rezat und der 20 ha große Klarweiher bei Lentersheim zum befischen zur Verfügung. Bereits 1969 wurde auf einem vereinseigenen Grundstück bei Winterschneidbach ein 0,38 ha großer Aufzuchtweiher angelegt, dem 1971 ein zweiter mit 0,4 ha folgen sollte. Im Jahr 1980 wurde auf dem Grundstück ein Geräteschuppen in Massivbauweise errichtet.


Richard Messerschmidt (+ 2013)


Im Jahr 1997 stellte sich Richard Messerschmidt aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl zum 1. Vorsitzenden. Ihm folgte Wolfgang Gillhuber als 1. Vorsitzender. Zum 2. Vorsitzenden wurde Heinrich Zimmermann wiedergewählt. In Anerkennung der Leistungen und als Dank für unermüdliches Bestreben zum Wohle des Vereins wurden Josef Gebhardt (+ 1946), Otto Stetter (+ 1970) und Richard Messerschmidt (+ 2013) 1997 zu Ehrenvorsitzenden ernannt. Zu Ehrenmitgliedern wurden später der langjährige 2. Vorsitzende Heinrich Zimmermann und der langjährige 1. Kassier Ludwig Gaab ernannt. Eine besondere Ehre wurde dem Ehrenvorsitzenden Richard Messerschmidt im Jahr 1998 zu Teil, als ihm für geleistete Dienste zum Wohle des Vereins und als engagierten Mitstreiter für die Belange der Fischerei vom damaligen Bundespräsidenten, Prof. Dr. Roman Herzog, die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen wurde.


In die Amtszeit von Wolfgang Gillhuber fiel das 75jährige Jubiläum des Anglerbundes Ansbach e.V., das im Rahmen eines großen Galaabends im Onoldiasaal gebührend gefeiert wurde. Des Weiteren fielen in seine Amtszeit die Anpachtung eines ca. 4 km langen Fischereirechts der Fränkischen Rezat bei Spalt und des ehemaligen DAM-Wassers an der Wörnitz.


Die Verwaltung des Anglerbundes Anbach im Jubiläumsjahr 1999

(Hinten von links: Hans Rödel / 1. Schriftführer, Adolf Huber / Gerätewart und Weiherbetreuer, Richard Hähnlein / Jugendleiter, Ernst Wagner / 2. Kassier, Manfred Übler / 2. Schriftführer, Wolfgang Hofmann / Gewässerschutzbeauftragter,
Vorne von links: Heinrich Zimmermann / 2. Vorsitzender, Richard Messerschmidt / Ehrenvorsitzender, Wolfgang Gillhuber / 1. Vorsitzender, Ludwig Gaab / 1. Kassier und Hans Dommel / Gewässerwart)


Das Jahr 2007 sollte einen Wandel der Führung des Anglerbundes Ansbach bringen. Die komplette Vorstandschaft (1. und 2. Vorsitzender) sowie der 1. Hauptkassier und viele weitere verdiente Mitglieder der Verwaltung des Anglerbundes Ansbach e.V. stellten sich nicht mehr zur Wiederwahl. Zum neuen 1. Vorsitzenden wurde der langjährige Jugendleiter Richard Hähnlein gewählt. Michael Eyrisch wurde neuer 2. Vorsitzender. Die Verwaltung des Anglerbundes Ansbach wurde zum teil stark verjüngt.
Die neue Vorstandschaft und Verwaltung widmete sich mit Feuereifer den Aufgaben, die das neue Jahrtausend an die Angelfischerei stellt. Viele Neuerungen wurden eingeführt und die Satzung, die Gewässerordnung und die Beitrags- und Gebührenordnung wurden auf ein neues Fundament gestellt, um den Anforderungen der Führung eines modernen Fischereivereins gerecht zu werden.  Die umfangreichen Verwaltungsaufgaben führten im Jahr 2007 zur Einrichtung einer Geschäftsstelle des Anglerbundes Ansbach, die zudem seit 2009 mit einer hauptamtlichen Halbtagskraft besetzt ist.
Auch die neue Vorstandschaft ist fleißig dabei, die Vereinsgewässer zu mehren. So musste zwar im Jahr 2008 das Rezatstück bei Spalt wieder abgegeben werden, dieser Verlust wurde aber durch die Anpachtung des Herrnweihers und des Brunnerweihers (beide ab 2010) mehr als ausgeglichen. Des Weiteren wurde der Hammerschmiedsweiher gepachtet, der den Mitgliedern ab 2011 zur Verfügung steht.